Ein belgisches Gericht verhängte gegen zwei ruandische Nonnen, Consolata Mukangango und Julienne Mukabutera, Haftstrafen von zwölf und 15 Jahren wegen Beteiligung am Völkermord in Ruanda im Jahr 1994. Weiters wurden der Universitätsprofessor Vincent Ntezimana und Ex-Minister Alphonse Higaniro zu 20 und zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.
Mit dem Urteil findet erstmals ein belgisches Gesetz aus dem Jahr 1993 Anwendung, das Völkermord unabhängig vom Begehungsort und von der Nationalität der Täter und Opfer unter Strafe stellt. Es setzt die Genfer Genozidkonvention um, die das so genannte Weltrechtsprinzip für Völkermord festschreibt.